Die Bilder unserer neuen Nachbarschaft in der Shizuoka-Präfektur schreckten uns auf, doch wir weilten gerade in Yokohama und konnten durch den Stopp der Bahnverbindungen nicht mehr zurückgelangen. Der Atami-Erdrutsch, der einen Bergrücken weiter südlich unseres Hauses geschah, löste eine Welle des Schreckens und Bedauerns aus. Meine Medienerfahrung (https://t1p.de/xknv, https://t1p.de/6mbe) ließ mich erahnen, was ich bald darauf in den Verlautbarungen des ÖRR Deutschlands tatsächlich lesen konnte: nach zwei, drei Zeilen erschien schon das Wort (menschengemachter) Klimawandel, als sei dieser eine Erklärung für jenes Unglück. Bei differenzierter Betrachtung sollten nun einige Punkte zur Aufklärung nicht unerwähnt bleiben:
Klimawandel ist etwas, das die Erde seit Anbeginn ihrer Atmosphäre begleitet; die globale Temperaturspanne liegt in der aktuellen Eiszeitepoche zwischen knapp -100°C und +55°C, es gibt verschiedene Klimazonen, meist vier Jahreszeiten und keine Technologie, welche klimatische Abläufe regulieren könnte. „Klimaschutz“ ist nun entgegen wissenschaftlichem Diskurs und Aufklärung ein sozio-politisches Phänomen bestimmter Charaktere – unter ihnen gibt es die verschiedensten Akteure: Politiker, Wissenschaftler, Geschäftsleute, Schaumschläger und Glücksritter – aus wohlhabenden Ländern, die einer politischen Agenda folgen. Es existiert noch nicht einmal ein überzeugender Plan, dem entgegenwirken zu können, was vor den letzten frostigen Winterrekorden seit Anfang der 2000er, der gescheiterten Vorhersage der Klimaforscher Viner/Latif zu künftiger Schneelosigkeit und der irrigen Behauptungen über rasch abschmelzende Gletscher auf dem Tibetischen Plateau durch IPCC und Schellnhuber noch als Global Warming bezeichnet wurde. Hier in Japan existiert z.B. der Begriff Kamikaze (Göttlicher Wind) seit Jahrhunderten auch als fatalistischer Ausdruck einer allmächtigen Naturgewalt wie zerstörerischem Taifun, der Mensch sich zu beugen hat und wenn die Japaner etwas an klimatischen Veränderungen fürchten, dann sind es wiederkehrende kalte Notjahre wie in der ‚Kleinen Eiszeit‘ aus der Edo-Epoche.
Was den o.e. Erdrutsch anlangt, tauchten bald auf Twitter verschiedene Vermutungen auf, die auch hier in Japan in den großen öffentlichen Sendern wie NHK nur zögerlich zur Sprache kommen, aber natürlich einer aufmerksamen Öffentlichkeit nicht verborgen bleiben. Was schon von japanischen Regierungsbeamten beim Vorgehen in Bezug auf CO2, Corona/WHO und Tokyolympics/IOC zu beobachten war: Einknicken vor politisch-ökonomischen Moden und eine Mentalität des Beugens unter westliche Interessen (Klimapolitik, Gesundheitspolitik etc.). Einige Twitter-User benannten öko-politisch-industrielle Verstrickungen schon mit dem Namen ‚Grüne Mafia‘ – Japaner mögen im Allgemeinen zurückhaltend in Konversation sein, doch im Speziellen können sie auch recht deutlich und wirkungsvoll ihre Meinung ausdrücken. Das Lavieren des Umweltministers Koizumi Jr. (Sohn eines vorigen Premiers) und des Gouverneurs unserer Präfektur Kawakatsu Heita bekräftigt eher noch dieses Misstrauen. Im Gegensatz zum südlich benachbarten Bergrücken, der oberhalb der schlimmen Unglücksstelle von Abholzungen und Bauschneisen (u.a. für riesige Solar-Panel-Felder) vernarbt ist, bei denen offenbar Entwässerungs- und Bodenschutzvorkehrungen vernachlässigt wurden, stellt sich die Situation bei uns hier in Atami-Izumi wie auf so vielen Bergrücken Japans folgendermaßen dar – gemischter Baumbewuchs wechselt sich mit Bambus ab, Flüsschen&Sträßlein winden sich, sind mit Kanälen untereinander verbunden, deren Wasser sich in größere Ströme und Flüsse bergabwärts ergießt, entlang der Straßen laufen Abflusskanäle; es gibt viel Felsgeröll, Onsenquell und Hangbefestigungen. Nun sind starke, tagelange Regenfälle und Unterspülungen in Japan nicht neu und die Bauvorschriften sehr streng und wirksam (zum Beispiel richten selbst relativ starke Erdbeben in JP bei weitem nicht so viel Schaden an wie schon kleinere Erdstöße in anderen Ländern). Bewohnte Flächen und größere Straßen werden gewöhnlich mithilfe von (Beton) Befestigungen unter verschiedener Methodik vor Bedrohungen durch Erdrusch so gut es eben geht geschützt und von bewaldeten Höhen geht auch selten eine Gefahr aus. Viel Gelände oberhalb der Atami-Katastrophe war wohl seit Jahren schon vernachlässigter Baugrund; zu sehen sind auf verschiedenen Bildern große entwaldete Areale oberhalb des Abgangs dieses zerstörerischen Erdrutsches. Die auf Google Map Satellite abrufbaren Bilder zeigen freigerodete, planierte Flächen und Baufahrzeuge, doch sie müssen schon älter sein, da beim Zoomen auf unseren benachbarten Bergrücken selbst Gebäude nicht sichtbar waren, die seit mehr als sieben Jahren hier stehen. Einige japanische Twitter-User posten nun Aufnahmen von Solar-Panel-Feldern (vmtl. Zen-Holdings) und offenbar dazugehörigen Geröllhalden. Dazu sollte noch erwähnt werden, dass die Geologie hier nicht nur die berühmten, bezaubernden Onsen des Nationalparkes Fuji-Hakone-Izu hervorbrachte, sondern auch von vielen bewaldeten Bergrücken und häufig festem, vulkanischem Untergestein dominiert wird. Sollten diese unmittelbar benachbarten Bauunternehmungen samt ihrer Aushebungen und Aufschüttungen sowie Geröllhalden (die Wasserläufe zuschütten können, sodass Wasser sich einen anderen und manchmal dann zerstörerischen Weg sucht) jenes Solar Parks Auslöser des zerstörerischen Erdrutsches gewesen sein, werden sich früher oder später hoffentlich nicht nur beteiligte Firmen, sondern auch die o.e. Provinzgouverneur und Umweltminister, die solche Bauvorhaben genehmigen, zu verantworten haben – oh, sagt meine langjährige Japankennerin, Vorsicht, das System Kanryo 官僚 arbeitet viel verschlossener und effizienter als z.B. moderne deutsche Bürokratie, es ist weitaus älter, konservativer und die ihm innewohnenden Traditionen reichen wohl noch zurück bis vor die Kamakura-Epoche. Nun sind Japaner geduldig aber nicht dumm und sie sind nicht nur bekannt für höfliche Nachgiebigkeit, sondern ebenso für aufmüpfige Widerspenstigkeit, wenn es ihnen einmal zu viel wird.
Und wofür eigentlich dieser enorme Aufwand? Japanischer Solarstrom hat vielleicht einen Anteil von oberhalb 5% – Produktion, nicht Verbrauch! Als abschreckendes Beispiel für den Ausbau unzuverlässiger, vielleicht, wie die obige Katastrophe vermuten lassen kann, zerstörerischer und im Endergebnis enorm teurer Energiequellen muss hier natürlich Deutschland erwähnt werden, wo eine Zeit lang auch Solarstrom exzessiv ausgebaut und gefördert wurde und im Resultat eines überaus einfältigen und kostenträchtigen Aufblähens ihrer Energiewirtschaft nun der Strompreis weltweit am höchsten ist https://t1p.de/lq2z – überdies ohne dass die CO2-Emissionen aus der Energiewirtschaft (angeblich auch ein Ziel dieses gescheiterten Umbaus) entscheidend sanken (https://t1p.de/rnmg) …





Beispiele aus der betroffenen Gegend Atami Izu für übliche Hang-Befestigungen und stabile Küsten&Berglandschaft …










